„Da ist aber jemand ins Fettnäpfchen getreten!"

Tontopf mit Aufschrift Fettnäpfchen

Diese Bemerkung fällt, wenn unabsichtlich oder aus Unwissen eine Person gekränkt oder beleidigt wurde. Schon wieder so eine merkwürdige deutsche Redewendung. Oder vielleicht doch nicht? Gehen wir mal zurück ins Mittelalter. In dieser Zeit wurde in den Bauernhäusern ein Stück Schinken oder Speck dicht beim Ofen bzw. Herd oder Feuerstelle an die Decke gehängt. Dann musste die Köchin zum Kochen nicht immer in die Speisekammer laufen. Durch die Wärme des Feuers begann das Fett im Speck zu schmelzen und tropfte nach unten. Dort wurde es von einem kleinen Schälchen, also einem Napf aufgefangen.

 

Es konnte nun vorkommen, dass Besucher:innen, die nicht wussten, wo die Schälchen stehen und etwas unaufmerksam waren, in diese Fettnäpfchen trat und dann den Raum mit diesem Fett verschmutzte. Aber auch den Bewohner:innen des Hauses konnte es passieren, wenn sie z. B. nachts mal auf die Toilette mussten, dass sie ins Fettnäpfchen traten. Damals war die einzige Lichtquelle oft eine Kerze. Daher kommt die Bedeutung, dass jemand unaufmerksam gegenüber etwas es ist und ungeschickt Dinge sagt oder tut, die andere kränken können.

 

Das Fett selbst wurde normalerweise genutzt, um Schuhe und andere Dinge aus Leder wie Riemen, Zaumzeug und Ähnliches zu fetten und damit langlebiger und wasserfest zu machen.

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